IV. Der gefallene Zustand des Menschen

IV. Der gefallene Zustand des Menschen

Nach der Betrachtung des Wesens Gottes müssen wir als nächstes den Zustand des Menschen untersuchen. Wie auch orthodoxe Protestanten und Katholiken glaubt der Vereinigungstheologe, dass der biblische Bericht von Adam, Eva und der Schlange im Garten Eden eine annehmbare Darstellung des gegenwärtigen Zustandes des Menschen liefert. Wir glauben an den Sündenfall und an die Tatsache der ursprünglichen Sünde. Natürlich bedeutet das andererseits, dass die Vereinigungstheologie es nicht als ein wahres Bild vom Menschen empfindet, wenn die Theorie einiger Biologen den Menschen als Teil des Tierreiches erklärt oder ihn als Ergebnis eines unvermeidlichen Gesetzes des evolutionären Fortschrittes hinstellt. Den „Göttlichen Prinzipien“ zufolge ist der Mensch ein gefallenes Geschöpf. Im Allgemeinen stimmen wir hier mit der paulinischen Interpretation der menschlichen Natur überein, so wie sie von Augustinus entwickelt und formuliert wurde.

Jedoch ist unsere Exegese der Genesis-Geschichte verschieden von der konventionellen. Wie sie wissen, konnte man innerhalb und außerhalb der Kirche nur schwer die Auffassung akzeptieren, dass Gott Adam und Eva nur deswegen aus Eden vertrieben habe, weil sie ihm – indem sie die Frucht eines Baumes im Garten aßen – nicht gehorchten. Eine beachtliche Zahl Bibelgelehrter und Theologen hat öffentlich behauptet, dass der Genesis-Bericht nichts als eine primitive Legende darstelle, die in ferner Vergangenheit von den Völkern des Nahen Ostens geschaffen wurde und die heute ohne Bedeutung sei.

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