I. Gott in Seiner Schöpfung

I. Gott in Seiner Schöpfung

Die Vereinigungstheologie gründet sich auf eine Deutung der Welt, in der wir leben. Alles kann von dem Prinzip der Schöpfung abgeleitet werden. Wie Emil Brunner schrieb:

„Das erste Wort der Bibel ist das Wort über den Schöpfer und seine Schöpfung …. in der Tat, wenn man richtig versteht, was die Bibel mit dem Schöpfer meint, hat man die ganze Bibel richtig verstanden.“

Das bedeutet, dass wir das Wesen Gottes verstehen können, wenn wir das Universum aus einer spirituellen Perspektive untersuchen.

Um Paulus zu zitieren:

„Damit, dass Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird ersehen, so man des wahrnimmt, an den Werken, nämlich an der Schöpfung…“ (Röm.  1:20)

Nach den „Göttlichen Prinzipien“ ist der Schöpfer ein Gott des Herzens. Aus dem Studium von Philosophie, Biologie, Soziologie und Psychologie wissen wir, dass der Mensch auf unterschiedlichste Art und Weise definiert worden ist. Da heißt es, der Mensch sei ein Teil des Tierreiches oder ein vernunftbegabtes Geschöpf, oder er sei von seinem ökonomischen Hintergrund bestimmt, oder sei von seinen biologischen Trieben kontrolliert. Für die Vereinigungstheologie jedoch wird der Mensch charakterisiert durch seine Gefühle. „Ein Mensch ist da, wo sein Herz ist…“. Aus dem Herzen ergeben sich die Kernpunkte des Lebens. Darum ist das Herz das Wesensmerkmal des Menschen.

Wenn der Mensch so ist, dann ist auch Gott so. Gott ist ein Gott des Herzens, mit tiefen Gefühlen, mit grenzenloser Zuneigung und unerschöpflichem Wohlwollen. Während viele christliche Theologien ihre zentrale Aufmerksamkeit auf die überwältigende Macht oder die Weisheit Gottes richten, betonen die „Göttlichen Prinzipien“ das göttliche Herz. Wonach beurteilen wir die essentielle Menschlichkeit im Menschen? Durch seine Freuden und Sorgen, durch das, was ihn glücklich macht oder bedrückt. Genauso bei Gott. Vor allem anderen ist Gott ein Gott des Herzens, ein Gott intensiver Gefühle, erhabener Neigungen. Für Hosea war die Beziehung des Herrn zu Israel wie die eines Ehemannes zu seiner Frau – ein Band, so stark, dass niemand es brechen konnte. Für Jesus war Gott wie der Vater des verlorenen Sohnes, dessen Herz bei der Abreise des jungen Mannes brach und der mit offenen Armen auf seine Wiederkehr wartete.

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