III. Geist und Körper

III. Geist und Körper

Es gibt noch einen dritten Teil der Lehre von Gott in der Vereinigungstheologie. Prof. Richardson hat hervorgehoben, dass die „Göttlichen Prinzipien“ von der Bedeutung der Beziehungsfähigkeit ausgehen. Wir setzen das Herz des Menschen zu dem Herzen Gottes in Beziehung und betonen außerdem die fundamentale Bezogenheit dieser Welt zur geistigen Welt. Es gibt keine starre Trennung dazwischen. Es gibt keine verschlossene Tür zwischen der irdischen und den außerirdischen Welten. Im Gegenteil: Der Mensch ist wie eine Brücke zwischen beiden Welten.

Gott schuf alle Dinge in Subjekt-Objekt-Beziehungen, Ich-Du-Beziehungen, wie Martin Buber sagt Der Mensch hat sowohl Geist als auch Körper und genauso ist die Welt. Ebenso wie die physische Welt als Umgebung für den Körper des Menschen geschaffen wurde, wurde die geistige Welt als Umgebung für seinen Geist geschaffen.

Der Mensch und das Universum sind ähnlich in ihrer Struktur, so dass der Mensch ein volles Geben und Nehmen mit der sichtbaren und ebenso mit der unsichtbaren Welt aufnehmen kann. Gott schuf den Menschen mit physischen und geistigen Sinnen, damit er Medium der Verbindung zwischen den beiden Welten sein könne. Er lebt gleichzeitig in beiden Welten. Der Mensch ist das dynamische Zentrum der Freude und Harmonie zwischen der Erde und der geistigen Welt. Er ist es, durch den sie ein Geben und Nehmen vollziehen können.

Die Vereinigungstheologie erkennt die glaubhaft bestätigten Fakten parapsychologischer Erfahrung an. Menschen sind fähig, mit Geistwesen, die keinen physischen Körper haben, in vielfältiger Weise zu kommunizieren. Auch haben sie weit öfter Kontakt mit der geistigen Welt als allgemein wahrgenommen wird. Zugegeben, diese Anerkennung übersinnlicher Wahrnehmung und paranormaler Kommunikation hebt uns ab von älteren protestantischen Theologien und herkömmlichen Kirchen. jedoch empfinden wir das eher als Vorteil und weniger als Belastung.

Wer kann das außergewöhnliche Interesse an Parapsychologie in der heutigen Zeit leugnen? Was früher „okkult“ genannt wurde, ist heutzutage beliebtes Thema für die Jugend mit höherer Bildung. Aus Protest gegen den simplizistischen Rationalismus ihrer Professoren und den Mangel an geistigem Feuer in den etablierten Denominationen haben sich viele unserer jungen Erwachsenen dem fernöstlichen Mystizismus, der Astrologie, dem Yoga, der Magie und charismatischen Gruppen zugewandt. Weil sie sich nach direktem Kontakt mit der geistigen Welt sehnen, sind die Söhne und Töchter von Methodisten-Diakonen, presbyterisnischen Ältesten und Gemeindepredigern, Zen Mönche, Hare Krishna-Sänger, Schüler der Scientology oder Jesus-Freaks geworden.

Aus verständlichen Gründen haben die Protestantischen Kirchen der Vergangenheit das Streben nach parapsychologischen Erfahrungen missbilligt. Dies war für die Reformer des 16ten Jahrhunderts notwendig, um das Christentum von vielen oberflächlichen Glaubensinhalten und Praktiken zu reinigen, die mit dem Katholizismus im dunkelsten Mittelalter verbunden worden waren. Diese Haltung war auch für die Protestanten späterer Perioden unbedingte Voraussetzung, um sich der Aufklärung anzupassen mit ihrem Hang zu rationalem Forschen, wissenschaftlicher Einsicht und Skepsis. Jedoch der Preis, den wir für unseren Frieden mit dem Zeitalter der Vernunft bezahlt haben, war weit höher als das, was wir dafür eingetauscht hatten. Ich muss es wiederholen, die christliche Gemeinschaft muss akzeptieren, dass der Mensch mit der geistigen Welt kommunizieren kann und es auch tut.

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